Nikolaus: Blanke Stiefel & geschmückte Ruten

Er wird besungen und herbeigesehnt: der Nikolaus. Kinder stellen ihre geputzten Stiefel vor die Türe und freuen sich, wenn sie am nächsten Tag mit Nüssen, Süßigkeiten und Obst gefüllt sind. Und wenn Knecht Ruprecht nicht mit der Rute anrückt. Die deutschen Bräuche zum Nikolaustag sind hinlänglich bekannt und zaubern jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder glänzende Augen.

 

Ein Fest nicht nur für Kinder

Aber nicht nur Kinder erfreuen sich an den kleinen Geschenken, die die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen. Auch Erwachsene beschenken sich zwischenzeitlich regelmäßig, wenngleich die Meisten keine geputzten Stiefel mehr vor die Tür stellen. Edle Schokolade, eine gute Flasche Wein. Wir hätten da übrigens drei passende Weine im Angebot… denn ein Anlass um guten Wein zu verschenken kommt ja bekanntlich immer wieder. Und auch, wenn es für ein Nikolaus-Geschenk heute vielleicht ein wenig zu spät ist, kann man aus unserem Gratz Merlot »M« einen wunderbaren Glühwein in der Vorweihnachtszeit zubereiten. Auch eine heiße Rotwein-Schokolade ist einfach ein Genuss. Und selbstgemacht schmeckt es immer noch am Besten.

 

Und in Ungarn?

Natürlich wird der Nikolaus-Tag auch in anderen Ländern begangen. Wir wollen heute einen Blick nach Ungarn, in das Land werfen, in dem unsere Weinberge stehen. Denn auch dort gibt es wunderschöne Nikolausbräuche, die sich teilweise gar nicht so sehr von den unsrigen unterscheiden. Auch für Mikulás werden die Stiefel oder Schuhe blank geputzt. Brave Kinder stellen sie am Vorabend des Nikolaustages auf die Fensterbank, in freudiger Erwartung einer süßen Füllung. Und siehe da, am nächsten Morgen finden die Kinder in rotem Geschenkpapier eingeschlagene Süßigkeiten und eine kleine goldene Rute mit roter Schleife, die sie daran erinnern soll, dass Mikulás auch die kleinen Sünden sieht.

 

Missetäter & Krampusse

Der ungarische Mikulás ist ein gütiger Mann, der auch über größere Verfehlungen hinwegsehen kann. Anstatt die Missetäter zu versohlen, stellen Mikulás und seine Krampusse, kleine schwarze Helfersteufelchen, eine große goldene Rute auf die Fensterbank, die reich mit Szaloncukor (Salonzucker) behangen ist. Die Süßigkeit darf ausschließlich von Mikulás und seinen kleinen Helfern verschenkt werden und es gibt sie nur zum Nikolaustag. Schon das macht den Salonzucker zu etwas ganz Besonderem.

 

Großbürgerliche Eleganz im bürgerlichen Wohnzimmer

Die Verpackung dieser typisch ungarischen Süßigkeit ist jedoch noch wichtiger als deren Geschmack: edles Seidenpapier und farbig glänzendes Stanniol. Denn Salonzucker wird traditionell als Christbaumschmuck verwendet und taucht den großbürgerlichen Salon ebenso wie das bürgerliche Wohnzimmer in eleganten Glanz. An der Weihnachtstanne soll der Salonzucker bis zum Dreikönigstag hängen, denn am 06. Januar wird der Baum traditionell geplündert. Allerdings sind die Ungarn wahre Künstler im unbemerkten Entwenden der süßen Inhalte und so ist es verwunderlich, wenn am Dreikönigstag noch ein völlig intakter Salonzucker am Baum gefunden wird.

Auf diesem Weg sichern sich die Ungarn schon durch das Stibitzen der Süßigkeit, dass Mikulás und seine Krampusse im nächsten Jahr wieder eine große Rute auf der Fensterbank platzieren können… und das müssen sie auch, denn im Durchschnitt isst jeder Ungar ein Pfund Salonzucker pro Jahr. Oder um genauer zu sein zwischen dem 06.12. und dem 06.01.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Nikolaus-Tag und hoffen, dass Ihre Stiefel ebenfalls reich gefüllt sind.