Juror bei der Weinverkostung

Im November 2018 haben wir mit unseren Weinen und dem Weingut Wolfram Gratz erstmals offizielles Parkett betreten. Seitdem ist viel passiert. Wir waren auf der WEINverliebt und haben viele spannende Gespräche geführt. Unsere Gratz Cuvée »X« wurde im internationalen Wettbewerb Mundus Vini mit einer der begehrten Silbermedaillen ausgezeichnet und wir hatten eine einzigartige Premierenfeier in der Kunstschmiede Wilperath. Trotzdem sind wir – auch wenn ich das Weingut seit nunmehr 20 Jahren führe – noch relativ neue Protagonisten auf dem Weinparkett. Umso mehr freut es mich daher, dass ich Ende April als Juror zur Weinverkostung von bonvinitas eingeladen wurde.

Weinverkostung Down Under

Zu verkosten gab es Südaustralische Weine der Familie Byrne, die 500 Hektar auf drei Weingütern in Australien bewirtschaften. Eine wahnsinnige Fläche… man bedenke: mein Weingut erstreckt sich gerade mal über zwei Hektar (Und selbst das ist nicht immer ganz ohne, wie man in der Winzersoap nachlesen kann).

Bei so viel Fläche ist es kaum verwunderlich, dass in den drei Stunden, die meine Mitjuroren und ich mit der Weinverkostung zubrachten, ganze 42 unterschiedliche Weine auf den Tisch kamen. Das alleine ist eine interessante Erfahrung. Erstmals habe ich in diesem direkten Vergleich festgestellt, wie unterschiedlich Weine schmecken können. Besonders hilfreich war es für mich, die geschmacklichen Unterschiede zu meinen eigenen Weinen zu definieren. Wann hat man dazu schon einmal eine derartige Gelegenheit?

Entscheidungen

Natürlich waren meine Aufgaben nicht mit der Weinverkostung erledigt. Ich fertigte umfangreiche Beurteilungen an, ohne mich zuvor mit den anderen Juroren zu besprechen. Eine spannende Herausforderung in einer Runde aus interessanten Mitstreitern. Nach Abschluss der Beurteilungen tauschten wir uns untereinander aus.

Blindverkostung mit Horst Kröber

Großes Vergnügen bereiteten mir die ebenso bildhaften wie treffenden Beschreibungen des Weinfachjournalisten Horst Kröber. Besonders aufschlussreich war für mich die Entdeckung, dass wir zwar häufig einer Meinung waren, unsere Ansichten aber in anderen Fällen diametral auseinandergingen. Geschmack ist eben noch immer subjektiv.

Umso gespannter bin ich, was er zu unseren Weinen zu sagen hat. Denn ich habe Horst Kröber um eine Blindverkostung meiner drei Weine gebeten. Was er zum Gratz Cabernet Sauvignon »C«, zur Gratz Merlot »M« und zur Gratz Cuvée »X« zu sagen hat, gibt es in Kürze hier auf dem Blog zu lesen. Wir dürfen gespannt sein.